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Long Distance Calls

Copyright (C) 10/1999 by Howard Fuhs


Viele Scanner bieten ihrem Besitzer auch das Kurzwellenband zwischen 100 kHz und 30 Mhz zum Empfang an. Zwar sind Scanner in diesem Frequenzbereich nicht mit einem guten Kurzwellenempfänger vergleichbar, doch anhand einiger interessanter Frequenzen soll aufgezeigt werden, daß der Kurzwellenempfang mit Scannern ein lohnendes Gebiet für Experimente ist.

Wer sich im Frühsommer des Jahres 1999 auf einigen Flugfunkfrequenzen im Kurzwellenbereich umgehört hat, konnte mitunter ganz erstaunliche wie seltene Funksprüche mithören. Ihm Rahmen der Gipfeltreffen in Köln sowie des Besuchs der amerikanischen Präsidenten im Kosovo, konnte man auf den Flugfunkfrequenzen über Europa und für die Einflugschneise zur Nordatlantiküberquerung unter anderem auch die legendäre Air Force One, das fliegende Kommandozentrum des Präsidenten der Vereinigten Staaten, hören. Auch die Maschinen einiger anderer Staatsoberhäupter waren zu empfangen.


Abbildung 1: Boeing 707 Militärversion - aufgenommen auf dem amerikanische Luftwaffenstützpunkt Ramstein (Foto: Howard Fuhs)

Was die Überquerung des Nordatlantik mit Passagierflugzeugen anbelangt, spielt sich der Funkverkehr auf Kurzwelle ab, da große Distanzen per Funk überbrückt werden müssen. Die wichtigsten Stationen für den Kurzwellenfunk sind auf europäischer Seite Shanwick und Santa Maria, und auf nordamerikanischer Seite Gander und New York. Wer Shanwick auf einer Landkarte sucht, der wird vergeblich suchen. Shanwick ist ein künstlicher Stationsname der aus den Stationen Shannon, Irland und Prestwick, England gebildet wird. Dabei sitzen in Shannon die Funkstellen und in Prestwick die Fluglotsen. Für die weiter südlich verlaufenden Flugrouten ist u.a. Santa Maria auf den Azoren zuständig.

Auf der anderen Seite des Atlantiks sind Gander in Neufundland und New York die maßgeblichen Stationen, die am meisten gehört werden können.

Die nördlichen Flugstrecken über den Atlantik werden in in verschieden Bereiche untergliedert denen die Buchstaben A bis F zugeordnet sind. Man spricht von den NAT (North Atlantic Track) Routen. Entsprechend der NAT Routen werden entsprechende Anruffrequenzen für die unterschiedlichen Stationen wie Shanwick oder Gander vergeben. Ähnliches gilt für die südlichen Flugstrecken die in die Breiche SAT (South Atlantic Track) 1 und SAT 2 untergliedert werden. Für die SAT Routen sind u.a. die Stationen Canaren, Recife, Cayenne und Dakar zuständig.

Wer sich die Frequenzlisten von Shanwick, Gander, Santa Maria und New York anschaut wird feststellen, daß die Stationen immer auf den gleichen Frequenzen arbeiten, da ein Flugzeug, daß sich in Shanwick zum Atlantiküberflug anmeldet, glechzeitig an Gander übergeben werden kann ohne die Frequenz zu wechseln. Die interessantesten Frequenzen sind auf NAT A 3016 kHz, 5598 kHz und 8906 kHz. Hier herrscht der meiste Sprechverkehr, da Shanwick, Gander und Santa Maria gleichzeitig auf diesen Frequenzen arbeiten. Auf NAT B ist es die 5616 kHz für Shanwick und Gander.

Über die Kurzwellenfrequenzen laufen dabei nicht nur die Funkgespräche zum Einflug in die NAT Routen sondern die Flugzeuge müssen auch bei jedem Zehner-Längengrad (z.B. 30 Grad West) eine Positionsmeldungen an die Stationen durchgeben. Dabei werden auch jedesmal die vereinbarten SelCal-Einstellungen geprüft.


Abbildung 2: Boeing 747 der Argentinischen Luftfahrtgesellschaft - aufgenommen auf dem Frankfurter Flughafen (Foto: Howard Fuhs)

Wer mit seinem Scanner auf Kurzwelle etwas empfangen will, muß mit verschiedenen Antennen Versuche anstellen. Die mitgelieferte Gummiantenne kann man gleich vergessen, diese ist eher für Frequenzen über 50 MHz gedacht. Auch die bei einigen Scannern eingebauten AM-Antennen konnten in der Praxis nicht den Empfang auf Kurzwelle gewährleisten. Vielmehr muß mit Drahtantennen und Teleskopantennen experimentiert werden. Langdrahtantennen, wie bei entsprechenden Kurzwelle-Empfängern üblich zeigen auch nicht die gewünschte Wirkung. Zwar kann man mit solch einer Antenne am Scanner alle Sender dieser Welt empfangen, doch alle gleichzeitig. Die besten Ergebnisse brachten an einem Yupiteru 9000 eine 80 cm lange Teleskopantenne und an einem AOR AR-8200 ein ca. 2 m langer Draht. Nur SSB-taugliche Scanner können beim Kurzwellen-Flugfunk eingesetzt werden, da auf dem oberen Seitenband (USB = Upper Side Band) gearbeitet wird. Bedingt durch die für Kurzwelle geltenden Ausbreitungsbedingungen, können die genannten Frequenzen erst bei Dunkelheit empfangen werden. Bei den Versuchen im Sommer mußte teilweise bis 1.00 Uhr nachts gewartet werden, bis man Signale empfangen konnte.

Was die Teleskopantennen anbelangt, habe ich mir drei verschiedene aus dem Fachhandel besorgt. Keine der Antennen hat dabei mehr als 15 Mark gekostet. Die Empfangswerte waren brauchbar, aber logischerweise nicht mit einem vernünftigen Kurzwellenempfänger vergleichbar. Selbst ein als Referenzempfänger verwendeter Sangean ATS 909 brachte mit seiner Teleskopantenne einen besseren Signalempfang als die verwendeten Scanner. Je nach Scanner und verwendeter Teleskopantenne sollte etwas die Länge der Antenne durch ausziehen bzw. Einschieben variiert werden. Dadurch können die Empfangsergebnisse entsprechend angepaßt werden.

Einfacher ist es mit den Drahtantennen. Hier wurde einfach eine 5 m lange Drahtantenne solange abgeschnitten, bis ein optimales Empfangsergebnis vorlag.

Die Frequenzen der wichtigsten Stationen im Kurzwellen-Funkverkehr für Nordatlantiküberquerung

Shanwick

NAT A NAT B NAT C NAT D NAT F
3016 kHz 2899 kHz 2872 kHz 2971 kHz 3476 kHz
5598 kHz 5616 kHz 5649 kHz 4675 kHz 6622 kHz
8906 kHz 8864 kHz 8879 kHz 8891 kHz 8831 kHz
13306 kHz 13291 kHz 11336 kHz 11279 kHz 13291 kHz
17946 kHz 17946 kHz 13306 kHz 13291 kHz
17946 kHz 17946 kHz

Santa Maria

NAT A NAT E
3016 kHz 2962 kHz
5598 kHz 6628 kHz
8906 kHz 8825 kHz
13306 kHz 11309 kHz

Gander

NAT A NAT B NAT C NAT F
3016 kHz 2899 kHz 2872 kHz 3476 kHz
5598 kHz 5616 kHz 5649 kHz 6622 kHz
8906 kHz 8864 kHz 8879 kHz 8831 kHz
13306 kHz 13291 kHz 11336 kHz 13291 kHz
13306 kHz

New York

NAT A NAT E
3016 kHz 2962 kHz
5598 kHz 6628 kHz
8906 kHz 8825 kHz
13306 kHz 11309 kHz
17946 kHz 13354 kHz

Hinweis

Wer Zugang zu Flugkarten hat, kann die Einteilung der NAT und SAT zusammen mit allen zuständigen Stationen und deren Anruffrequenzen aus der Jeppesen Karte "HF-Communications North and South Atlantic Region" entnehmen.

Sehr umfangreiche Informationen über den Flugfunk kann man dem Buch "Flugfunk in der Praxis" von Rolf Rehm, erschienen im vth Verlag, entnehmen.

 


Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar.

Copyright (C) 10/1999 by Howard Fuhs

 

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